Nach Angaben von Greenpeace liegen in der Russischen Föderation 80 Mio. ha landwirtschaftlicher Fläche brach, viel Platz für neue Wälder, wie die Umweltschützer meinen. Doch dem steht noch das Gesetz entgegen, wonach dieser Grund zu bewirtschaften oder zumindest zur Nutzung bereitzuhalten sei, andernfalls Strafen drohen. Die Eigner sind also gehalten, jede Art von Wildwuchs zu entfernen, was die häufig – verbotenerweise – im Frühjahr mit schlichtem Abfackeln tun – mit allen bekannten Folgen für die Ökologie.

Dabei verlieren die Böden häufig ihre Fruchtbarkeit oder werden ohnehin nicht mehr für den Anbau von Feldfrüchten gebraucht. Deshalb, so Greenpeace in einer Petition, sollte man es gestatten, hier legal Forstwirtschaft zu betreiben, um einer weiteren Degradierung der Bodenqualität entgegenzuwirken.

Und der Verband des holzverarbeitenden und holzexportierenden Gewerbes unterstützt diese Position und fordert den Gesetzgeber auf, in der Sache zu handeln. Denn allein in der Region Wladimir liegen 24% der landwirtschaftlichen Fläche brach, 445.000 ha schon seit mehr als drei Jahren, 263.000 ha sogar schon seit mehr als 20 Jahren. De facto hat sich durch Anflug der Wald dieses Land ohnehin schon zurückgeholt. Würde man nun aber hier aktiv anpflanzen, ließe sich der Einschlag von Holz von 1,4 Mio. Kubikmeter im Jahr auf 3,4 Mio. Kubikmeter steigern, ein Beitrag auch zum Schutz der noch verbliebenen naturnahen oder gar unberührten Wälder, von denen es im ganzen Land immerhin noch etwa zwei Millionen Hektar geben soll.